Geist von der Piemonteser Haselnuss Tonda Gentile
Wirklich: eine harte Nuss!
Alle wollten ihn. Ganz unbedingt und jetzt mach doch mal und wann versuchst Du’s denn endlich: einen wirklich guten Haselnussgeist. Also, eben nicht noch so ein übliches Nutella-Destillat. Sondern etwas Feines. Besonderes.
Also zog ich aus, das Haselnussgeisten zu lernen. Tja. Um jetzt mal im Nuss-Sprech zu bleiben: das war eine wirklich harte Nuss. Drei Jahre des Versuchens, des Machens und des Tuns liegen hinter mir. Und erst jetzt kann ich meine erste Charge guten Gewissens rausrücken.
Wenn ich die letzten Jahre hier mal kurz zusammenfassen darf:
Dreimal ins Piemont gereist. Unzählige Nuss-Produzenten besucht. Noch mehr Nüsse probiert. In der Gegend um Cortemilia dann die „Tonda Gentile delle Langhe“ gefunden – die Nuss der Nüsse, zumal in geschützter Qualität. Direkt nach der Ernte die Nüsse vakuumverpackt in den Norden gebracht.
Und hier ging es dann richtig ab. Denn jetzt ging das Rösten los, und ich sage: uff. Gefühlt habe ich mit zehn Chocolatiers gesprochen, noch mehr Kaffeeröstern, einem Haselnuss-Röst-Spezi aus Berlin und so weiter und so fort. Bis ich schließlich auf, glauben Sie es oder nicht, eine Doktorarbeit der ETH Zürich gestoßen bin. Rainer Perren, oder besser gesagt: Doktor Rainer Perren, hat sich diesem Thema mit einer Hingabe und Genauigkeit gewidmet, dass er, siehe oben, nun einen Titel in seinem Namen trägt und ich wiederum das Wissen über das Rösten von Haselnüssen in mir.
Wer es fast so genau wissen möchte: ich habe die Nüsse in drei verschiedenen Chargen geröstet, mazeriert und dann das destillierte Ergebnis miteinander vermählt.
Und? Es. Ist. Ein. Träumchen. Die Mühe hat sich wieder einmal gelohnt, auch wenn ich zwischendrin fast verzweifelt wäre. Ich freue mich sehr über das Ergebnis, zeigt es doch ein weiteres Mal, dass es sich wirklich lohnt, dranzubleiben. Und auch mal die harten Nüsse anzugehen!
Trinkstärke: 42% Vol.
Flasche: 0,35l
Erntejahr: 2022